UK Sailmakers' Encyclopedia of Sails

4.3 - Spinnaker


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Die gebogenen Seiten eines Spinnakers machen die Berechnung der Fläche zu einem komplizierten Prozess. Daher ist es in der Segelmacherei fast allgemein üblich, die Fläche so zu berechnen, als wäre das Segel ein Rechteck. Wir folgen dieser Praxis, und die auf einer Preisliste angegebene Fläche ist das Produkt aus Vorliekslänge und maximaler Breite. Die tatsächliche Fläche schwankt zwischen 70% und 85% der rechteckigen Fläche, je nach Spinnaker-Typ.

Die Länge der Vorlieken und die maximale Breite werden aus den Maßen I und JC nach einer Formel errechnet, die in fast allen Wertungsvorschriften für Handicap-Rennen verwendet wird. Diese Formel führt zu Abmessungen, die sich in der Praxis seit vielen Jahren bewährt haben. Aus diesem Grund verwenden wir diese Maße beim Bau von Spinnakern, auch wenn der jeweilige Kunde nicht die Absicht hat, mit seinem Boot an Regatten teilzunehmen. Für Interessierte: Die maximale Breite entspricht dem 1,8-fachen von JC, und die maximale Vorlieklänge entspricht 95% der Quadratwurzel aus der Summe von I zum Quadrat und JC zum Quadrat. 

Es gibt drei grundlegende Spinnaker-Typen: Tri-Radials, Fatcats und Matrix Cuts. Alle drei haben radiale Köpfe und radiale Klampen. Der Tri-Radial und der Fatcat haben beide horizontale Paneele im Mittelteil, die den Kopf von den radialen Stollen trennen. Diese waagerechten Paneele sind mit gebogenen Kanten geschnitten, um eine gute Kontrolle über den Tiefgang des Spinnakers zu ermöglichen. 


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Das Fatcat unterscheidet sich vom Matrix und vom Tri-Radial dadurch, dass es sehr flach für den Nahbereich konzipiert ist. Der Bruchpunkt zwischen der Unterseite der Kopfpaneele und dem obersten horizontalen Panel liegt viel tiefer im Segel, und die Gesamtoberfläche des Segels ist kleiner, besonders im Kopfbereich. Folglich hat ein Fatcat in der Regel weniger horizontale Bahnen als ein Standard-Triradial für dasselbe Boot. Es ist in der Regel aus stärkerem, schwererem Material gefertigt und eignet sich gut als "Hühnerrutsche" für schwere Wetterbedingungen. 

Der Matrix Cut ist eine Variante des Tri-Radial. Er verzichtet ganz auf die horizontalen Panels; die radialen Stollen werden bis zur Mitte des Segels verlängert, wo sie auf den Kopf treffen. Die radiale Anordnung der Paneele ermöglicht eine präzise Anpassung der Fadenführung des Tuchs an die Hauptlast des Segels. Jedes Paneel wird von unseren Computerschneidemaschinen individuell geformt, um die Formgebung gleichmäßig und mit einer minimalen Anzahl von horizontalen Nähten zu verteilen. Weniger Nähte sorgen für eine glattere Oberfläche, über die der Wind fließen kann. Die Matrix ist der leichteste und stärkste Spinnaker für ein bestimmtes Tuchgewicht. Die geschwungenen vertikalen Paneele sorgen für ein verwindungsfreies Segel, auch wenn es eng anliegt.  


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